Die Disziplin der Budopädagogik ist die spezielle Pädagogik
- des Budo (d.h. was wird im Budo gelehrt?),
- im Budo (d.h. wie werden Lernprozesse organisiert?) und
- durch Budo (d.h.: was wird speziell wie erreicht?).
Die Bezugssysteme der Budopädagogik liegen in der Theorie und Praxis von Psychologie und Erziehungs- und Sportwissenschaft – als Bindeglied zwischen Erlebnispädagogik und Körperpsychotherapie.
Die Budopädagogik gewinnt auch eigene Erkenntnisse aus der Analyse und der Konvergenz ihrer fachlichen Nachbardisziplinen und „Nebenfächer“, beispielsweise der Philosophie, Soziologie, Kriminologie.
Die Betonung interdisziplinärer Konzepte ist bei der eklektizistischen Entwicklung und Vorgehensweise der Budopädagogik programmatisch und bezieht sich selbstverständlich auch auf die Synergie östlicher und westlicher Verfahren der Persönlichkeitsbildung und – entwicklung.
Budo als pädagogischer Ansatz
Judo, Karatedo, Aikido, Taekwondo, Kung-Fu oder Tai-Chi wurden in den letzten Jahren äußerst erfolgreich in der pädagogischen und therapeutischen Arbeit mit schwierigen Zielgruppen eingesetzt.
Derartige Ansätze, die Budo ganz gezielt zur Entwicklung und Förderung von Selbstbewußtsein und Selbstbeherrschung oder positiven Sozialverhaltens anwenden, gehen inhaltlich und methodisch weit über ein „normales“ Training im Sportverein hinaus.
Gefordert wird deshalb eine Vorgehensweise, die die erzieherischen und therapeutischen Aspekte des Budo systematisch einbezieht. Damit Jugendhilfe, Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit, Jugendstrafvollzug und Jugendpsychiatrie sowie weitere Bereiche der erzieherischen, sozialen und therapeutischen Arbeit mit jugendlichen Rand- und Sondergruppen von professionellen Budo-Angeboten profitieren können, wurde die Disziplin der Budopädagogik entwickelt.
Sie trägt den Besonderheiten eines erzieherisch wirksamen Trainings und budopädagogisch effektiven Maßnahme durch eine spezielles berufliche Qualifizierung der Trainer/Lehrer bzw. Pädagogen/ Therapeuten Rechnung.
Lesen Sie Dr.Wolters Vortrag zum zum Budo-Pädagogik Meeting 2012: „Budo wirkt – Pädagogik die bewegt !“
Budopädagogik ist in vielen verschiedenen Feldern einsetzbar, unter anderem
- in der Schule
- im Hort / Kindergarten,
- in der Offenen Jugendarbeit,
- in der Jugendsozialarbeit,
- in der Heimerziehung,
- im Maßregel-, Straf- und Jugendstrafvollzug,
- in der Sozialtherapie,
- in der stationären Drogentherapie,
- in der Psychiatrie und Kinder- und Jugendpsychiatrie, oder
- in der Arbeit mit Menschen mit Behinderung…
Hier können Sie ein Videobeispiel für die budopädagogische Arbeit mit Kindern zur Verarbeitung von Emotionen finden. Der Beitrag zur Budopädagogik beginnt ab 5:27 min.
Die berufsqualifizierende anerkannte Weiterbildung zum Budopädagogen/zur Budopädagogin ist ein bundes- und europaweit einmaliges wissenschaftlich fundiertes Bildungsangebot zur besonderen fachlichen Qualifizierung ausgesuchter Interessenten, die über den zielgerichteten methodischen Einsatz fernöstlicher Kampf- und Bewegungskünste des Budo (speziell ihrer eigenen Kampfkunst) systematische Lehr-, Lern- und Therapieprogramme professionell entwickeln, betreuen oder durchführen wollen.
Das IfBP ist der einzige offizielle Anbieter der anerkannten Weiterbildung zur Budopädagogin/zum Budopädagogen.
Budopädagogik nutzt die Wesenselemente und Prinzipien des Budo, um pädagogische Ziele zu erreichen.
Budo ist eine Lebensphilosophie, die den Budoka ganzheitlich unterstützt, sein Leben zu führen. Budo ist kein (Kampf-)Sport!
Während im Kampfsport die Selbstoptimierung, Sieg und Niederlage, und Wettkampfgeist im Vordergrund stehen, ist Budo ein System zur Selbsterziehung. Budopädagogik ist demnach klar von Kampfsport- und Kampfsport-Pädagogik zu unterscheiden.
Das IfBP setzt sich stark dafür ein, dass Budo und Kampfsport als zwei völlig unterschiedliche Systeme zu verstehen sind, die diametral entgegengesetzte Ziele verfolgen.
Die u.a. vom europäischen Sozialfond anerkannten Weiterbildungs-programme am IfBP qualifizieren zur Berufsausübung. Um eine hohe Fachlichkeit und Expertise der Teilnehmenden zu gewährleisten, dauern unsere Weiterbildungsprogramme 1,5 Jahre und sind berufbegleitend absolvierbar.
Sehen Sie auch:
Insbesondere distanzieren wir uns ausdrücklich von der Karate-Abteilungs-Homepage unter dem irreführenden Namen „Budo-Pädagogik-Stade“ (budo-paedagogik-stade.de), die weder mit unserem Institut für Budopädagogik noch dem Berufsverband der Budopädagogen (www.bvbp.org) etwas zu tun hat. Die Qualität der dortigen Angebote wird von uns in keiner Weise goutiert, da sie in keiner Weise unseren QUALITÄTSSTANDARDS UND GÜTEKRITERIEN entspricht.
Ebenso wenig haben die dort angebotenen Karate-Inhalte etwas mit unserem Stader Partner, der Kampfkunst-Akademie des Shoto Kempo Kai (www.shoto-kempo-kai.de) zu tun, weil sie auch nicht deren hohen Ansprüchen an eine rechte Theorie und Praxis von Budo-Kampfkunst oder traditionellem Karatedo/Kempo sowie der diesbezüglich erforderlichen Qualität der Lehre (im Sinne der Wesenselemente des Budo: Bu, Do, Dojo, Reigi, Shitei, Zen sowie der Prinzipien Shu-Ha-Ri, Omote – Okuden, Ishin-Denshin) und der Lehrer und Meister (im Sinne von Sensei) genügen.
Etwaige Verwechslungen mit uns bitten wir in beiden o.a. Bereichen zu vermeiden. Es bestehen keinerlei fachliche, geschäftliche oder persönliche Beziehungen zu dem Unternehmen, das lediglich an gleichem Ort angesiedelt ist.