K.O. und seine perfide Negativ-Pädagogik
Kampfsport – wohlgemerkt nicht traditionelle Kampf-„Kunst“ (Budo), die sich in Inhalten und Zielen von dem modernen Kampf-„Sport“ vollkommen unterscheidet – hat zumeist den Sieg über einen Gegner durch symbolische oder tatsächliche Herstellung dessen Kampfunfähigkeit zum Ziel, bei dem wenigstens die gesundheitliche Schädigung des Kontrahenten billigend in Kauf genommen, nach Regeln oder unter Missachtung derselben riskiert oder aber sogar systematisch provoziert wird.
Insbesondere die Vollkontakt-Kampfsportarten haben, ganz regelkonform, zuvörderst die Verteidigungsunfähigkeit des Gegners, zum Beispiel durch Zufügen eines stumpfen Schädel-Hirn-Traumas mit der Folge einer passageren Bewusstlosigkeit (Knock-out) zum Ziel. Die dadurch angerichteten Schäden am Gehirn und die akuten, subakuten und chronischen neuropsychiatrischen Folgen für Kampfsportler haben Förstl, Haass, Hemmer, Meyer und Halle (2010)1 anhand einer Metastudie zu den medizinischen übersichtsarbeiten exemplarisch über das Boxen ausgewiesen.